Ausbau unseres Glasfasernetzes​
Verträge für Bau und Betrieb im Gesamtbestand unterzeichnet.
Vertragsunterzeichnung + Bild von Kabeln

Am 9. Januar wurden gemeinsam mit dem Altonaer Spar- und Bauverein eG und dem Bauverein der Elbgemeinden eG die Verträge mit PŸUR für rund 31.000 Genossenschaftswohnungen unterzeichnet.

Fiber To The Home – leistungsstarke Glasfaserleitungen bis in die Wohnung. Das war das übergeordnete Ziel unserer im Jahr 2023 gestarteten Ausschreibung. Die Baumaßnahmen werden noch im Jahr 2025 starten.

Neben der deutlichen Erhöhung der Bandbreite war unsere Anforderung an den künftigen Betreiber eine klare Umsetzung des Open-Access-Modells. Die Öffnung des Netzes für andere Internetanbieter soll unseren Mitglieder eine maximale Anbietervielfalt ermöglichen. Gleichzeitig wollten wir sicherstellen, dass der neue Betreiber verschiedene Produkte für die unterschiedlichen Anforderungen unserer Mitglieder an eine Medien-Versorgung bereitstellt; hierüber berichten wir in den kommenden Ausgaben.

Nach mehreren Verhandlungsrunden mit den Anbietern konnte sich unser langjähriger Multimedia-Partner Tele Columbus (unter dem Markennamen PŸUR) als Sieger der Ausschreibung durchsetzen. Damit werden wir auch in Zukunft gemeinsam attraktive Angebote und einen guten Service für unsere Mitglieder bereitstellen.

Für den Bau des Glasfasernetzes investieren wir insgesamt rund 8 Mio. Euro. Die Bergedorf-Bille wird selbst Eigentümerin des Netzes. Der Baustart wird im Herbst 2025 erfolgen. Dann werden die Vorarbeiten in den Außenanlagen und Kellergeschossen beginnen. Derzeit stimmen wir uns über den genauen Bauablauf ab. Ziel ist ein koordiniertes Vorgehen, welches die Auswirkungen für alle Nutzer*innen möglichst gering hält. Die Modernisierungsmaßnahmen sind für unsere Mitglieder kostenfrei. Der Abschluss dieses Großprojektes ist für Anfang 2028 geplant.

VORTEILE
Die Vorteile der Glasfasertechnik gegenüber der derzeit verbauten Koaxial- und Cat-Verkabelung sind vielfältig:

1. Schnelligkeit

Die Daten werden über Lichtwellen transportiert. Schneller geht es physikalisch nicht. Glasfaser bietet zudem die höchste Bandbreite. Volle Leistung auch bei paralleler Nutzung mehrerer Geräte und Anwendungen im gleichen Haushalt. Das Glasfasernetz ermöglicht konstant schnellste Internetgeschwindigkeiten im Down- und Upstream mit bis zu 1.000 Mbit/s.

2. Geringe Störungsanfälligkeit

Glasfasern sind flexibler als starre Kupferadern und unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen.

3. Nachhaltigkeit

Kupferkabel benötigen fünfmal mehr Energie für den Datenstrom als Glasfaserkabel.

Events zum Jahresabschluss
und -beginn
Events zum
Jahresabschluss
und -beginn

Seit vielen Jahrzehnten veranstaltet die Bergedorf-Bille zum Jahresende Feierlichkeiten für ihre Mitglieder. Wir pflegen damit das genossenschaftliche Miteinander und besinnen uns auf die Prinzipien, die unsere Baugenossenschaft seit jeher stark gemacht haben: Solidarität, Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung.

In den Anfangsjahren im kleinen Rahmen gestartet, haben sich die Veranstaltungen inzwischen zu großen, professionell organisierten Events entwickelt: Jedes Jahr finden in der Vorweihnachtszeit Theatervorführungen für die jüngsten Mitglieder statt. Für alle Mitglieder ab 60 Jahren, die in unserer Genossenschaft wohnen, wird eine große Jahresauftakt-Show ausgerichtet. Das Programm umfasst Musik, Tanz, Artistik und Komik, damit für jeden Geschmack etwas dabei ist.

In diesem Jahr konnten wir ­wieder über 1.800 Gäste im CCH Hamburg begrüßen.

Und auch die Bergedorf-Bille-Stiftung lädt seit vielen Jahren zu einer Feier am Jahresende ein, um den ehrenamtlichen Gruppenleitungen in unseren Nachbarschaftstreffpunkten für ihr Engagement zu danken.

Eine Genossenschaft lebt vom Einsatz ihrer Mitglieder. Wir möchten Sie darum ermuntern, sich aktiv einzubringen. Gehen Sie freundlich auf Ihre Nachbar*innen zu! Helfen Sie uns, die Gemeinschaft, den Zusammenhalt und ein gutes nachbarschaftliches Miteinander zu stärken! Gute Nachbarschaft macht glücklich.

Wir unterstützen Sie gerne, wenn Sie ein Fest in Ihrer Wohnanlage für Ihre Nachbarschaft organisieren möchten. Anfragen richten Sie bitte per E-Mail an
nachbarschaftsfeste@bergedorf-bille.de.

Gemeinschaftliches Wohnen im
ehemaligen Bürogebäude
Gemeinschaftliches Wohnen im ehemaligen Bürogebäude
In der Bergedorfer Straße 118 tut sich was. Bis voraussichtlich Ende 2026 wird der ehemalige Verwaltungssitz zu Wohnungen umgebaut. Platz darin findet ein Cluster-Wohnprojekt, eine neue Form des gemeinschaftlichen Wohnens. Im März und Mai 2025 lädt die Bergedorf-Bille zu Auftaktveranstaltungen. 
Fassade

Das alte Bürogebäude erhält zwei zusätzliche Stockwerke.

Nun wird es konkret. Wer Interesse an einer Cluster-Wohnung hat und Teil dieses Projektes in zentraler Lage im ehemaligen Verwaltungssitz der Baugenossenschaft werden möchte, sollte sich schnell melden. „Mitglieder kommen bei der Wohnungsvergabe zuerst zum Zuge“, sagt Sabine Brahms, Projektverantwortliche für den Bereich QuartierMitWirkung und Ansprechpartnerin für die Mitglieder.

Hinter dem Begriff Cluster-Wohnen verbirgt sich eine spezielle Form des gemeinschaftlichen Wohnens. Der Wohnungstyp besteht aus mehreren kleinen Wohneinheiten mit Bad und Mini-Küche sowie großen Gemeinschaftsräumen, die unmittelbar an die Wohneinheiten anschließen. Die einzelne Person in einer solchen Wohngemeinschaft hat sowohl einen individuellen Platz als auch die Möglichkeit, die Gemeinschaftsflächen zu nutzen.

Bei der Veranstaltung am 26. März werden der aktuelle Stand der Planung und Details der Wohnform vorgestellt. Dabei geht es unter anderem um die Grundrisse, die Gestaltung der Küchen und die Aufschlüsselung der Kosten. 20 frei finanzierte Wohnungen entstehen durch den Umbau. Der Einzug ist frühestens Anfang 2027 möglich.

Wohnung von innen und Innenhof

Cluster-Wohnen bietet die Möglichkeit, Ressourcen zu teilen und fördert den sozialen Zusammenhalt der Bewohner*innen.

Der neu begrünte Innenhof verwandelt sich in einen Ort für Begegnungen und Erholung.

Links: Cluster-Wohnen bietet die Möglichkeit, Ressourcen zu teilen und fördert den sozialen Zusammenhalt der Bewohner*innen.
Rechts: Der neu begrünte Innenhof verwandelt sich in einen Ort für Begegnungen und Erholung.

Initiative und Projektauftakt

Vor mehr als drei Jahren hatte Mitgliedervertreter Gabor Hahn in der Vorstandssprechstunde das Thema „Besondere Wohnformen“ und speziell das „Cluster-Wohnen“ angesprochen. Gabor Hahn traf damit einen Nerv. Weitere Mitglieder bekundeten inzwischen ihr Interesse und Vertreter brachten das Thema Wohnformen in den Leitbildprozess ein. Die Genossenschaft reagierte und bot Veranstaltungen und Bustouren zu beispielhaften Projekten an. Artikel in der Mitgliederzeitschrift sowie eigens gedrehte Filme ergänzten die Angebote.

Leben in Gemeinschaft

Ulrike Arnold, Bewohnerin eines solchen Projektes in Berlin, brachte es bei einem Besuch der Bergedorfer Genossenschaftler auf den Punkt: Man müsse bei dieser Wohnform Gemeinschaft mögen, sei ihr aber durch die eigenen Räume nicht immer ausgesetzt. Sie empfände es als „großartige Bereicherung“, dass sie aus ihrem individuellen Raum heraustreten und andere im Gemeinschaftsraum treffen könne. Das gemeinschaftliche Leben könne aber auch Konflikte mit sich bringen. „Man sollte wissen, wie man damit klarkommt.“  Ob es um Altersarmut geht oder Einsamkeit, Quartiersentwicklung oder Klimaschutz – das inzwischen auch in der Politik Beachtung findende Modell bietet viel Potenzial.

Mit dem ehemaligen Verwaltungsgebäude steht nun für so ein Projekt eine Immobilie in zentraler Lage zur Verfügung. Die Fläche von 2.122 Quadratmetern wird unter nachhaltigen Gesichtspunkten zu Wohnungen und Gewerbeflächen umgebaut. Auch die Parkplatz- und Hofflächen werden komplett neu gestaltet.

Mitglieder kommen zuerst zum Zuge!

TERMINE ZUM CLUSTER-WOHNEN
Gemeinschaftlich wohnen bei der Bergedorf-Bille

Mittwoch, 26. März 2025 um 17 Uhr bis 19:30 Uhr Informationsveranstaltung
Samstag, 10. Mai 2025 von 11 bis 14 Uhr1. Wohnprojekttag zum Kennenlernen
Ort: Bergedorfer Straße 100, 21029 Hamburg

Sie haben Interesse am Cluster-Wohnen? Bei den Terminen werden der aktuelle Stand der Planung vorgestellt und Fragen zur Wohnform und den Wohnungen beantwortet. Die Veranstaltung am 26. März richtet sich an Mitglieder der Bergedorf-Bille. Der Termin am 10. Mai ist ein Kennenlerntag für verbindlich Interessierte. Alle Mitglieder, die bereits Interesse am Cluster-Wohnen geäußert haben, werden gebeten, sich erneut zu melden. Ansprechpartnerin ist Sabine Brahms.

sabine.brahms@bergedorf-bille.de  –  040/72 56 00-936

Nachhaltiges Bauvorhaben

Ein Abriss des Gebäudes kam schon allein aus Klimagesichtspunkten, unter anderem durch die Neubewertung der grauen Energie, nicht infrage. Graue Energie nennt man die gesamte Energie, die beim Lebenszyklus eines Gebäudes eingesetzt wird. Durch den Umbau statt eines Abrisses können etwa 2,8 Millionen Kilowattstunden Energie erhalten bleiben. Mehr noch: Ein Teil der nicht wiederverwendeten Materialien kann verkauft werden. Auch das ist eine neue Entwicklung in der Baubranche auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft. Holger Diesing, in der Projektentwicklung der Bergedorf-Bille tätig und verantwortlich für dieses Bauvorhaben, freut sich bereits auf diese und weitere neue Erfahrungen. Nicht nur das Cluster-Wohnen ist also ein Pilotprojekt für die Bergedorf-Bille.

Und Gabor Hahn, der den Stein ins Rollen brachte, ist gespannt auf die nächsten Schritte. Er hat sein Wunschthema stets im Blick behalten und ist sich sicher: „Wenn die Kinder erwachsen sind, möchte ich weiterhin gemeinschaftlich wohnen.“ Diese Motivation teilen auch andere Mitglieder. Die Bergedorf-Bille bietet aktuell gute Voraussetzungen dafür, dass es klappt.

Mehr zum Thema Wohnen im Cluster

VideoclipsLogo
Die Bergedorf-Bille hat unter dem Label „Besondere Wohnformen“ mehrere Filme gedreht. Hier finden Sie grundlegende Informationen zum Cluster-Wohnen sowie Dokumentationen der informativen Ausflüge von Barmbek bis Berlin.
Mehr dazu unter www.bergedorf-bille.de/bauen/neubauprojekte

Beispielhafte ProjekteBericht
Eine vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung 2020 herausgegebene Broschüre stellt acht untersuchte Projekte im Bereich „Cluster-Wohnungen“ in Deutschland und der Schweiz vor. Cluster-Wohnungen: Eine neue Wohnungstypologie für eine anpassungsfähige Stadtentwicklung. Band 22 der Reihe „Zukunft Bauen – Forschung für die Praxis“. Zur digitalen Version geht es hier: www.zukunftbau.de

 

Erbbaurecht, Klima- und Denkmalschutz
Unsere alten Erbbaurechte mit zwölf Doppelhäusern auf dem Gojenberg laufen endgültig aus. Unsere Mitglieder dort werden nun Mieter der Stadt Hamburg.

Im Oktober 1925 begann das 100 Jahre laufende Erbbaurecht auf dem Gojenberg. Wenige Jahre später errichtete unsere Genossenschaft dort zwölf Doppelhäuser. Eine Laufzeit von 100 Jahren schien damals ewig – doch Ende September 2025 läuft sie aus. Trotz vieler Verhandlungen, Prüfungen und Gespräche bedeutet dies leider das Ende unseres Eigentums an den Häusern. Die betroffenen Mitglieder können wohnen bleiben, ihr neuer Vermieter wird jedoch die Stadt Hamburg oder ein beauftragtes städtisches Unternehmen sein.

Seit 2019 haben wir mit der Stadt Hamburg verhandelt, wie es nach dem Auslaufen solcher Erbbaurechte weitergehen könnte. Die Bürgerschaft beschloss Ende 2019, ihre Grundstücke grundsätzlich nicht mehr zu verkaufen, sondern überwiegend Erbbaurechte zu vergeben. Im Mai 2023 wurde diese Linie verschärft, aber zugleich ein Entgegenkommen bei einzelnen Bedingungen ermöglicht, wenn alte Erbbaurechte verlängert werden müssen.

Das Ensemble der zwischen 1926 und 1929 auf dem Gojenberg erbauten Doppelhäuser gehört zum kulturellen Erbe Bergedorfs.

Wie die Stadt
Hamburg die Herausforderungen ohne hohe wirtschaftliche Verluste lösen will, bleibt uns ein Rätsel.

Wie die Stadt Hamburg die Herausforderungen ohne hohe wirtschaftliche Verluste lösen will, bleibt uns ein Rätsel.

Seit 2019 haben wir mit der Stadt Hamburg verhandelt, wie es nach dem Auslaufen solcher Erbbaurechte weitergehen könnte. Die Bürgerschaft beschloss Ende 2019, ihre Grundstücke grundsätzlich nicht mehr zu verkaufen, sondern überwiegend Erbbaurechte zu vergeben. Im Mai 2023 wurde diese Linie verschärft, aber zugleich ein Entgegenkommen bei einzelnen Bedingungen ermöglicht, wenn alte Erbbaurechte verlängert werden müssen.

Die Stadt Hamburg verfolgt das Ziel, eine moderate Mietenentwicklung und die Versorgung sozial schwächerer Haushalte sicherzustellen. Gleichzeitig müssen aber die Vorgaben des Haushaltsrechts beachtet werden: Grundlage bei der Verlängerung von Erbbaurechten ist der aktuelle Bodenwert. Abzüge davon gibt es nur, wenn im Gegenzug niedrigere Mietpreisgrenzen und Quoten für vordringlich Wohnungssuchende vereinbart werden. Im April 2024 verhandelten wir final mit der Stadt die konkreten Konditionen.

Einige Wohnungsbaugenossenschaften konnten eine einvernehmliche Verlängerung erreichen. Für unsere Objekte am Gojenberg war dies jedoch nicht möglich. Unsere sehr besonderen Doppelhäuser stehen seit Jahren unter Denkmalschutz. Das erhöht die Kosten künftiger Investitionen erheblich – vor allem im Hinblick auf die gesetzlich vorgeschriebenen Klimaschutzziele bis 2045. Die Kombination aus Erbbaurecht, Denkmalschutz und Klimaschutz haben wir sorgsam geprüft und externe Gutachten eingeholt. Doch sie wäre nur mit drastisch höheren Nutzungsentgelten tragbar gewesen. Selbst bei maximalem Entgegenkommen unsererseits müssen Investitionen in Millionenhöhe langfristig, nach vielen Jahrzehnten, refinanzierbar bleiben.

Luftbild

Das Luftbild von 1932 zeigt die ersten Gebäude auf dem Gojenberg.

Wir haben unsere betroffenen Mitglieder umfassend informiert, Fragen beantwortet und schließlich um ein Votum gebeten. Die Mehrheit lehnte einen gemeinsamen Weg ab. Wir bedauern dies, können das aber auch gut verstehen.

Nun werden die Mitglieder Mieter der Stadt Hamburg. Ihre Mitgliedschaft bei uns bleibt erhalten, sodass sie weiterhin die Möglichkeit haben, in eine andere Wohnung unserer Genossenschaft zu ziehen. Durch das Mietrecht sind sie zudem vor drastischen Veränderungen geschützt.

Wie die Stadt Hamburg die Herausforderungen aus Denkmalschutz, 100 Jahre alter Bausubstanz, Klimaschutzinvestitionen und moderaten Mieten ohne hohe wirtschaftliche Verluste lösen will, bleibt uns ein Rätsel. Unsere Skepsis gegenüber Erbbaurechten ist durch dieses bittere Ende bestätigt worden. Zugegeben: Es war ein besonders kniffliger Fall. Wäre das Grundstück jedoch von Anfang an unser Eigentum gewesen, hätten wir eine Lösung gefunden.

Zu Hause rundum gut versorgt
Ambulante Pflege bietet verlässliche Hilfe bei den Herausforderungen des Alltags.

Sicher versorgt: Maida Brüggmann kann auf die Gabe der richtigen Tabletten vertrauen.

Wie an jedem Morgen hält das weiße Auto des Pflegedienstes in der August-Bebel-Straße. Pflegefachkraft Monika Vieth ist auf dem Weg zu ihren Kundinnen. Eine von ihnen ist Maria Dalldorf. Zweimal täglich kommt der Pflegedienst der Georg-Behrmann-Stiftung zu ihr und sorgt unter anderem dafür, dass die 92-Jährige die richtigen Medikamente einnimmt. Während die Pflegefachkraft die Tabletten bereitstellt, erzählt Maria Dalldorf von der Weihnachtsfeier der Bergedorf-Bille, zu der sie ins CCH gefahren ist. Doch Zeit für einen längeren Klönschnack bleibt nicht. Für Monika Vieth gehört Zeitdruck zum Arbeitsalltag, denn durch Kranken- und Pflegekassen ist minutengenau festgelegt, wie schnell alle Aufgaben zu erledigen sind.

Bis zu 25 Besuche pro Schicht stehen auf dem Pflegeplan der examinierten Krankenschwester, die schon seit vielen Jahren bei dem Pflegedienst tätig ist. Zu ihren Kundinnen und Kunden zählen sowohl Mitglieder der Bergedorf-Bille als auch Menschen, die in der Service-Wohnanlage der Georg-Behrmann-Stiftung oder anderswo im Bezirk Bergedorf leben. Je nach Pflegegrad und dem persönlichen Unterstützungsbedarf stehen unterschiedliche Aufgaben an: Körperpflege etwa, Medikamentengaben oder Hilfe beim Ankleiden. Auch das Anziehen von Kompressionsstrümpfen gehört oft dazu. Zum Beispiel bei der 98-jährigen Annaliese Henschke, die von ihrer Wohnung bei der Bergedorf-Bille in die Anlage der Stiftung zog. Die hochbetagte Dame kann zwar noch immer filigrane Sütterlin-Zeilen schreiben, doch für das Hochziehen der strammen Strümpfe fehlt ihr schlicht die Kraft.

Bild 1: Die täglichen Pflegebesuche zaubern Annaliese Henschke ein Lächeln ins Gesicht.
Bild 2: Das Anziehen der strammen Kompressionsstrümpfe kostet Kraft.
Bild 3: Die Georg-Behrmann-Stiftung bietet neben ihrer Wohneinrichtung einen ambulanten Pflegedienst.

Zu Hause wohnen auch im Alter

Dank ambulanter Pflege können viele Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben. „Mit unserer Arbeit sorgen wir aber nicht nur für Unterstützung im Alltag“, erklärt Pflegefachkraft Vieth. „Der Pflegedienst ist für viele wie ein sicherer Anker. Unsere täglichen Besuche bringen Struktur in den Tag und sorgen dafür, dass die Verbindung zur Außenwelt nicht abreißt.“

Schon klingelt Monika Vieth bei der nächsten Kundin. Elke Voigt nimmt seit inzwischen fünf Jahren die Hilfe der ambulanten Pflege in Anspruch. Nachdem ihr der linke Arm abgenommen werden musste, sind viele Alltagsaufgaben zu echten Herausforderungen geworden. Die allermeisten davon schafft die rüstige Seniorin allein, doch zweimal pro Woche kommt Unterstützung ins Haus. Dann stehen Duschen und Haarewaschen auf dem Programm.

Vorteile für Mitglieder

Rund 30 Kunden des Pflegedienstes der Georg-Behrmann-Stiftung wohnen bei der Bergedorf-Bille. Sie alle haben sich für die ambulante Pflege entschieden, damit sie trotz Pflegebedarf in ihren Wohnungen und somit in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Um den Alltag zu meistern, können sie beim Pflegedienst auch zusätzliche Leistungen hinzubuchen, etwa eine regelmäßige Unterstützung im Haushalt oder das Erledigen von Einkäufen.

„Zu Hause ist es immer am schönsten“, weiß auch Pflegedienstleiterin Rebekka Carvalho, „doch auch finanzielle Gründe spielen bei so einer Entscheidung häufig eine Rolle. Denn eine stationäre Unterbringung im Pflegeheim ist mit deutlich höheren Kosten verbunden.“

Seit mehr als 30 Jahren kooperiert die Georg-Behrmann-Stiftung mit der Bergedorf-Bille. Im Zuge dieser Zusammenarbeit genießen die Mitglieder unserer Genossenschaft Vorrang bei der Vergabe von Pflegeplätzen. Ein Vorteil, der in Zukunft noch bedeutender werden könnte.

Pflegerin mit Patienten

Links: Monika Vieth besucht ihre Kundinnen bei jedem Wetter.
Mitte: Herausforderung gemeistert: Ein spezielles Brettchen hilft Elke Voigt beim Frühstück.
Rechts: Die richtige Medikation gehört auch zu den Aufgaben von Monika Vieth

Stetig wachsender Pflegebedarf

„Wir werden so alt wie nie zuvor“, erklärte Bundesseniorenministerin Lisa Paus im Januar bei der Vorstellung des Altersberichts ihres Ministeriums. In den kommenden Jahrzehnten wird die Zahl der über 80-Jährigen in unserer Gesellschaft deutlich steigen. Und damit einhergehend wächst auch die Zahl der Pflegebedürftigen. In Hamburg werden schon heute mehr als 26.000 Menschen ambulant gepflegt – Tendenz steigend.

„Noch lässt sich der wachsende Bedarf decken und die Versorgung sicherstellen“, erklärt Rebekka Carvalho und hofft, dass dies auch in den nächsten Jahren so bleiben wird. In den kommenden Jahrzehnten könnten auch mehr Mitglieder der Bergedorf-Bille Unterstützung im Alltag benötigen. Für möglichst viele von ihnen soll auch dann eine Pflege in ihrem genossenschaftlichen Zuhause möglich sein.

Wer ist pflegebedürftig?

Ob jemand Leistungen von der Pflegekasse bekommen kann, hängt davon ab, ob es eine Einstufung in einen Pflegegrad gibt. Wie das genau funktioniert, wer das überprüft und welche Pflegegrade es gibt, erklärt die Verbraucherzentrale auf ihrer Website.

Ambulante Pflege im Bezirk Bergedorf

Ambulanter Pflegedienst der Georg-Behrmann-Stiftung
Justus-Brinckmann-Str. 60
21029 Hamburg
Tel. 040/72 41 84-44

Deutsches Rotes Kreuz/DRK Hamburg Ambulante
Soziale Dienste GmbH
Sozialstation Bergedorf & Lohbrügge
Bergedorfer Straße 136
21029 Hamburg
Tel. 040/39 99 57-33

DRK-Hausnotruf
Mitglieder der Bergedorf-Bille erhalten den Notrufknopf für schnelle Hilfe im Notfall zu vergünstigten Konditionen.