Hamburger Kulturschlüssel

Die Stadt Hamburg bietet jede Menge Kultur, aber für viele Menschen bleiben die Türen zu Theater, Oper, Kino oder Sportveranstaltungen verschlossen.

Neben finanziellen Aspekten können Unsicherheiten im Alter, Behinderungen oder Sprachbarrieren Menschen vom Kulturgenuss ausschließen und zu Isolation und Einsamkeit führen. Der Hamburger Kulturschlüssel öffnet diese Türen. Damit alle am kulturellen Leben der Stadt teilhaben können, vermittelt der Hamburger Kulturschlüssel ehrenamtliche Kulturbegleitungen. Diese begleiten die Kulturgenießenden auf ihrem Weg zur Veranstaltung, währenddessen und auf dem Nachhauseweg. Der Kulturschlüssel wirbt Kulturveranstalterinnen und -veranstalter als Kooperationspartner, die regelmäßig Freikarten spenden und somit als „Kulturspender“ wirken.

Das Ziel ist es, Kultur in Verbindung mit ehrenamtlichem Engagement als wichtiges Element gesellschaftlicher Teilhabe zu etablieren. Es werden generationen- und kulturübergreifend Menschen zusammengebracht und über den gemeinsamen Kulturgenuss ändert sich die aktive Teilhabe bestimmter gesellschaftlicher Gruppen.

Wichtigste Zielgruppe sind die Kulturgenießenden: Personen, die kulturelle (oder punktuell auch sportliche) Veranstaltungen in Begleitung von anderen besuchen wollen, jedoch zuvor vom Besuch ausgeschlossen waren. Zu dieser Zielgruppe gehören Menschen mit Behinderung, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Migrationshintergrund und Kinder aus sozial benachteiligten Familien.

Weitere Zielgruppen sind „Freiwillige
Kulturbegleitende“, also Personen, die andere beim Besuch von kulturellen Veranstaltungen begleiten wollen, und „Kulturspender“, also die Institutionen oder Einzelpersonen, die sich durch Spenden von Freikarten an der Kulturbegleitung beteiligen.

„Das ist ein richtig großes Erlebnis für mich heute. Ich muss dazusagen, dass es das erste Mal wieder ist, seitdem ich mit meinem Handicap leben muss, und das ist jetzt 15 Jahre her, dass ich in die Oper komme.“    

Eine Kulturgenießerin (blind), in Lukas Johannsens
Film über ihren Opernbesuch

KONTAKT

Hamburger Kulturschlüssel, Südring 36, 22303 Hamburg, kulturschluessel@lmbhh.dewww.hamburger-kulturschluessel.de         

Neue Kollegin in der Stiftung

Tanja Woitaschek verstärkt seit August 2024 das Team der Bergedorf-Bille-Stiftung als Projektreferentin und koordiniert das Projekt „Bündnis gegen Einsamkeit in Hamburg“.

Nach einer kaufmännischen Ausbildung im technischen Groß- und Außenhandel und einigen Jahren Berufserfahrung hat sie über das Studium der Bibliothekswissenschaften zur Sozialen Arbeit gefunden und das Studium im Schwerpunkt Freizeit- und Kulturarbeit/Psychologie abgeschlossen.

Als diplomierte Sozialpädagogin hat Tanja Woitaschek zunächst die Gemeinwesenarbeit in einer Stiftung mit vorangetrieben. Anschließend hat sie über 20 Jahre als Kulturbeauftragte und Beauftragte für internationale Beziehungen bei einer Stadtverwaltung die Kulturszene im südlichen Kreis Stormarn entscheidend mitgeprägt.

Seit vielen Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich beim Hamburger Kulturschlüssel, im Tandemclub Weiße Speiche Hamburg e. V. und begleitet blinde und seheingeschränkte Menschen auf Wanderungen und im Urlaub. Privat trainiert sie Wing Tsun, kocht gerne und bildet sich ständig weiter im Themenfeld Entwicklungstraumata.

Tanja Woitaschek

Fotoausstellung: „Was bedeutet
Einsamkeit für dich?“
Fotoausstellung: „Was bedeutet Einsamkeit für dich?“
Die neue Hamburger Nachbarschaftshilfe-Plattform freut sich über helfende Hände.

Der erste Preis ging an Viktoria Tolkachova.

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von zehn bis 30 Jahren waren im Sommer 2024 aufgerufen, sich fotografisch mit dem Thema Einsamkeit auseinanderzusetzen. Uns erreichten 96 Fotoeinsendungen von jungen Menschen, unter denen wir 17 Sachpreise und drei Geldpreise verliehen haben.

Am 7. November 2024 fand die feierliche Preisverleihung im historischen Spiegelsaal des Bergedorfer Rathauses statt. Gut 120 Gäste folgten der Einladung der Bergedorf-Bille-Stiftung, des Fachamtes Gesundheit des Bezirksamts Bergedorf und der Allgemeinen Schiffszimmerer Genossenschaft.

Die 20 Gewinnerbilder wurden auf Leinwand gedruckt und im Marktkauf-Center-Bergedorf sowie in der Geschäftsstelle der Bergedorf-Bille ausgestellt. Im März und April können sie im KulturA in Neuallermöhe bestaunt werden. Im Anschluss geht die Ausstellung weiter auf Wanderschaft durch Bergedorf und Hamburg.
Schauen Sie doch gerne einmal vorbei!

Meldungen
Zahlen erzählen
Flächenkäufe und -verkäufe der Stadt

In 2023 hat der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) eine Fläche von mehr als 200 Fußballfeldern gekauft, aber nur etwa so viel wie vier Fußballfelder verkauft – so die aktuelle Flächenbilanz des LIG. Etwa die Hälfte der angekauften Flächen benötigt die Stadt für den Natur- und Landschaftsschutz sowie für den Hochwasserschutz.

Mit der Übernahme einzelner Gebäude will die Stadt Einfluss auf die Entwicklung in den Stadtteilen nehmen. Finanzsenator Dr. Andreas Dressel sagte dazu: „Der Anteil städtischer Flächen wächst langsam, aber stetig – das ist ein Beitrag fürs Gemeinwohl und gegen Bodenspekulation. Ziel der städtischen Bodenpolitik ist es, langfristige Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt von morgen zu erhalten – so haben es Senat und Bürgerschaft mit der Volksinitiative Boden und Miete vereinbart. Mehr Grund und Boden in öffentlicher Hand und ein Vorrang des Erbbaurechts sichern uns Handlungsoptionen für die nächsten Jahrhunderte.“

Die Hinwendung zur Erbpacht wird seitens der Genossenschaften kritisch gesehen. Bereits 2019 hatte der Verein Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V. in einem offenen Brief die Grundstücksvergabe allein in Erbpacht angeprangert. Ohne die Chance Grundstücke zu kaufen, sei es für die Genossenschaften zunehmend schwieriger, bezahlbares Wohnen zu ermöglichen.

Gut zu wissen

Der Hamburger Hausbesuch ist ein kostenloses Angebot der Sozialbehörde, durchgeführt vom Albertinen-Haus. In einem persönlichen Gespräch mit einer geschulten Besuchskraft können sich Seniorinnen und Senioren über unterstützende Angebote in ihrem Umfeld informieren, und wenn gewünscht, Hilfe bei der Kontaktaufnahme erhalten. Gesprächsthemen können sein: soziale Kontakte, sich abzeichnende Unterstützungs- und Pflegebedarfe, Angehörigenpflege, Wohnen oder Mobilität.

Terminvereinbarung: montags bis donnerstags jeweils von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr sowie freitags von 10 bis 12 Uhr Telefon: 040 55 81 47-25, E-Mail: hamburger-hausbesuch@hamburg.de

Klingt kompliziert?
Urbane Resilienz

Der Begriff „Resilienz“ hat in den vergangenen Jahren Karriere gemacht. Er wird inzwischen häufig in der Psychologie und der Ratgeberliteratur verwendet, um Kompetenzen wie Dankbarkeit, Werte- und Lösungsorientierung und Optimismus zusammenzufassen, die uns dabei helfen, schwierige Lebensphasen gut zu bewältigen. Ursprünglich stammt das Wort aus der Materialkunde. Dort beschreibt Resilienz die Fähigkeit eines Materials, immer wieder in seine Ursprungsform zurückzukehren. Was bedeutet nun „urbane Resilienz“? Die potenziellen Risiken, denen Städte im 21. Jahrhundert ausgesetzt sind, sind vielfältig: extreme Wetterereignisse, Terroranschläge, Stromausfälle, Wirtschaftskrisen oder Pandemien. Urbane Resilienz beschreibt die Fähigkeit eines städtischen Systems (Verwaltung, Politik, Unternehmen) und seiner Bevölkerung (Individuen und Zivilgesellschaft), bei Krisen oder Katastrophen widerstandsfähig zu reagieren, und sich dabei zugleich anzupassen und sich hinsichtlich einer nachhaltigen Stadtentwicklung umzugestalten. Mehr Infos unter www.nationale-stadtentwicklungspolitik.de

Lesefestival
Neues Kapitel

Im Sommer 2025 feiert das Hamburger VorleseVergnügen sein 10-jähriges Bestehen. Die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V. sind seit Beginn engagierter Partner des Lesefestivals. Nun wurde der Vertrag über die weitere Zusammenarbeit unterschrieben. Darüber freuen sich Michael Wulf, Peter Kay, Jörg Tondt und Matthias Saß vom Vorstand der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V. und das Orga-Team Cornelia Franz, Maren Strobel, Katja Reider, Kai Pannen und Andreas Schlüter. So können auch in Zukunft Kinder und Jugendliche bei Lesungen und Workshops den Spaß am Buch entdecken und ihre Lieblingsautorinnen und -autoren kennenlernen – in den Nachbar-Treffs der Genossenschaften und vielen anderen Leseorten in ganz Hamburg.

Unsere Mitbewohner
Der Silberfisch

Wo leben sie? Silberfischchen (Lepisma saccharina) besiedeln fast ausschließlich Häuser, nur selten sind sie in der freien Natur anzutreffen. Sie stechen nicht und übertragen auch keine Krankheiten – daher gelten sie nicht als Schädlinge, sondern als Lästlinge. Die lichtscheuen, flügellosen Insekten mit silberner Schuppung verbergen sich tagsüber in Ritzen und Spalten, hinter Fußleisten oder Tapeten.

Wo treffen wir sie? Schaltet man nachts das Licht in Badezimmer, Küche oder Flur ein, sieht man sie rasch ins Dunkel flüchten. Sie fühlen sich bei einer hohen Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent und Wärme am wohlsten, in Küchen, Bädern und Toiletten. Nicht mangelnde Hygiene, sondern eher das Gegenteil, sehr häufige Feuchtreinigungen, locken die Tiere aus der Kanalisation und den Abflussrohren ins Haus.

Was tun? Einige wenige Exemplare sind in jedem Haushalt normal. Eine unerklärliche, starke Zunahme kann ein Hinweis darauf sein, dass Feuchtigkeit von außen eindringt und sich Schimmel gebildet hat. Oder auf falsches Lüften! Sind die Wände gedämmt und alte Fenster durch abgedichtete ersetzt, ist bewusstes und regelmäßiges Stoßlüften doppelt wichtig, damit die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen nicht zu hoch wird.

Geschichte und Gegenwart
Sind Genossenschaften eine
deutsche Erfindung?

Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen haben im 19. Jahrhundert die genossenschaftliche Idee hierzulande entscheidend vorangebracht. Schon früh erkannten die beiden Gründerväter, dass vor allem Selbsthilfe und Eigenverantwortung die Situation von Menschen nachhaltig verbessern.

Gelebte Praxis seit dem Altertum

Die Kulturform der Genossenschaften ist jedoch nicht allein in Deutschland entstanden. „Die beiden Genossenschaftspioniere haben das Konzept nicht erfunden – sondern „nur“ eine sehr viel ältere Idee weiterentwickelt“, schreibt der Berliner Wirtschaftshistoriker Marvin Brendel. „Was einer allein nicht schafft, das erreichen viele zusammen – dieses Kooperationsprinzip kannte man schon im Altertum, etwa bei altägyptischen Handwerkern oder in der babylonischen Landwirtschaft.“ Germanische Sippen arbeiteten bei der Viehhaltung zusammen. So entstand übrigens das Wort Genossenschaft. Wer Anteile an Vieh oder Weiden besaß, wurde althochdeutsch als „Ginoz“ bezeichnet, daraus wurde später „Genosse“.

Kulturerbe der Menschheit

In Deutschland haben Genossenschaften heute mehr als 21 Millionen Mitglieder. Weltweit sind es 800 Millionen in über 100 Ländern. Die Vereinten Nationen erklärten 2012 erstmals zum Internationalen Genossenschaftsjahr, um auf dieses Modell der solidarischen Selbsthilfe hinzuweisen. 2025 ist erneut ein „Internationales Jahr der Genossenschaften“. Seit 2016 sind Idee und Praxis der Genossenschaften auf der
UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen. Hier vor Ort bündelt der Verein Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V. die Aktivitäten von 30 Mitgliedsgenossenschaften in der Hansestadt.

Service
Was wir übers Wetter wissen sollten
Eine Kampagne der Umweltbehörde informiert über Extremwetter. Auch individuelle Vorsorge wird wichtig.

Starkregen, Hochwasser oder Hitze: Extremwetterereignisse nehmen zu, auch in Hamburg. Die Umweltbehörde lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich über die verschiedenen Kanäle (Flyer, Instagram, Website) der „Werde wetterwach!“-Kampagne darüber zu informieren. Überall erhalten Sie wertvolle Hinweise und Tipps, etwa, welche Apps Sie rechtzeitig vor Flut, Regen oder Hitze warnen und woran Sie denken sollten, wenn es zu Extremwetterereignissen kommt. „Jeder und jede Einzelne kann durch gute Vorsorge und richtiges Handeln einen wichtigen Beitrag zum Selbstschutz leisten. Gemeinsam wappnen wir uns so besser gegen die Herausforderungen des Klimawandels“, so Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. Mehr Infos
unter www.extremwetter.hamburg

Individueller Schutz

Extremes Wetter gefährdet nicht nur die Gesundheit. Vor allem Wassermassen und Stürme entwickeln im ungünstigen Fall eine enorme Zerstörungskraft. Wer zahlt bei Schäden, etwa, wenn die Keller volllaufen? Welche Versicherungen sind für Genossenschaftsmitglieder relevant? Wichtig zu wissen: Die Gebäudeversicherung der Genossenschaften deckt nicht die Schäden am privaten Eigentum ab. Eine normale Hausratversicherung greift bei Starkregen in der Regel ebenfalls nicht. Daher ist individuelle Vorsorge seitens der Mitglieder wichtig. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) unterstreicht die im Zuge des Klimawandels wachsende Wichtigkeit einer Elementarschadenversicherung. Mit ihr werden Schäden versichert, die durch das Wirken der Natur hervorgerufen werden, etwa Überschwemmungen. Wenn Sie also Wertvolles im Keller lagern, kann es sinnvoll sein, Ihrebestehende Hausratversicherung um eine Elementarschadenklausel zu ergänzen. Musterbriefe an Versicherungen sowie unabhängige Beratung bieten die Verbraucherzentralen an.
Mehr Infos unter www.vzhh.de

Klare Worte
Vom Kopf auf die Füße
Fünf Wissenschaftler fordern in einem Manifest einen Kurswechsel in der Klimapolitik in der Wohnungswirtschaft. Sie fürchten sonst ein Scheitern der Energiewende.

Mehr als die Bundespressekonferenz in Berlin geht nicht. Wer politische Forderungen an die Regierenden und die Gesellschaft loswerden will, der braucht dieses Auditorium, der braucht die Hauptstadtjournalisten.

Fünf renommierte Wissenschaftler:innen aus den Fachbereichen Architektur und Ingenieurwesen nutzten Anfang November die Bundespressekonferenz, um einen Kurswechsel in der Klimapolitik des Gebäudesektors anzumahnen.

Die Wissenschaftler halten die bisherige Fokussierung auf die Energieeinsparung am Einzelgebäude für gescheitert. Trotz hoher Investitionen habe der Energieverbrauch nicht signifikant gesenkt werden können, beklagen sie.

545 Milliarden Euro

Zahlen des Bundesumweltministeriums bestätigen die These: Allein in den zwölf Jahren von 2010 bis Ende 2022 wurden in Deutschland 545 Milliarden Euro in energetische Sanierungsmaßnahmen von Wohngebäuden gesteckt, ohne dass der Energieverbrauch durch Raumwärme pro Quadratmeter gesunken wäre.

Dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zufolge sind von 2011 bis 2022 die jährlichen Ausgaben für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebereich um 40 Prozent auf 67 Milliarden Euro gestiegen. Der Energieverbrauch je Quadratmeter stagniert jedoch.

Wird die Klimapolitik des Gebäudesektors wie bisher fortgesetzt, rechnen die Wissenschaftler bis zum Jahr 2045 mit Kosten von mehr als fünf Billionen Euro.

Das sei ineffizient und nicht finanzierbar. Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), dem viele Hamburger Genossenschaften angehören, sagt: „Wir dichten und dämmen, als gäbe es kein Morgen, aber es hat für den Klimaschutz nichts gebracht.“

Hoffnung auf den „Praxispfad Emissionsreduktion“

Mit ihrem vorgeschlagenen „Praxispfad Emissionsreduktion“ hoffen die Wissenschaftler, bis 2045 die Investitionskosten für die Energiewende im Gebäudebereich auf 1,9 Billionen Euro senken zu können. Pro Jahr müssten dann nicht Fördermittel in Höhe von 50 Milliarden Euro, sondern lediglich in Höhe von 18 Milliarden Euro aufgebracht werden.

Im Kern fordern die Experten Vorrang für eine Umstellung auf emissionsfreie Technologien wie beispielsweise Wärmepumpen oder regenerative Stromerzeugung. Es solle künftig bei Gebäuden nicht in erster Linie um Energieeffizienz gehen, sondern um die Reduktion klimaschädlicher Emissionen.

Wir brauchen die smarte Energiewende

Notwendig sei eine ausgewogene Mischung aus Energieeinsparung und einem Ausbau von digitaler Technik zur Unterstützung der Mieterinnen und Mieter, so die Wissenschaftler. Es gehe um smarte und kostengünstige Geräte zur Wärmesteuerung in Wohnungen, wie beispielsweise temperatursensible Thermostate.

Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass durch eine smarte Energiewende weitaus mehr an klimaschädlichen Emissionen verhindert werden kann als durch (immer) schärfere (und teurere) Energiestandards von Gebäuden.

Nur ein Paradigmenwechsel im Klimaschutz bei Gebäuden stelle die Erreichung der Klimaschutzziele sicher und gewährleiste bezahlbares Wohnen, schreiben die Experten. VNW-Direktor Andreas Breitner verweist auf die sozialpolitische Dimension: „Die Energiewende wird nur funktionieren, wenn beim Klimaschutz das bezahlbare Wohnen mitgedacht wird.“

*Das Manifest wurde initiiert von Prof. Elisabeth Endres (TU Braunschweig), Prof. Dr.-Ing. Manfred Norbert Fisch (TU Braunschweig), Prof. Dirk Hebel (KIT Karlsruhe), Prof. Dr. Dr. E.h. Dr. h.c. Werner Sobek (em. Professor an der Uni Stuttgart) und Prof. Dipl.-Ing. Dietmar Walberg (Kiel).