Jung, engagiert und begeistert
vom Genossenschaftsprinzip
Marc Briede ist 47 Jahre alt und gehört damit zu den jüngeren Vertretern der Bergedorf-Bille. Er lebt schon lange in Bergedorf – als Kind in Mümmelmannsberg und heute mit seiner Familie in Neuallermöhe.
Engagiert sich ehrenamtlich als Mitgliedervertreter: Marc Briede.
Eine Kernaufgabe des Vertreteramts ist die Teilnahme an der Vertreterversammlung.
Bei der letzten Vertreterwahl haben Sie sich zum ersten Mal aufstellen lassen und sind jetzt ganz frisch im Amt. Wie kam es dazu?
Ich bin schon lange vom Genossenschaftsprinzip begeistert. Mein Stiefvater ist auch Mitgliedervertreter. Ich hatte von einem Workshop über Nachhaltigkeit gehört und wollte gerne daran teilnehmen. Der war aber nur für Vertreter bestimmt. Ich wollte selbst aktiv am Genossenschaftsgedanken mitwirken. Also hab ich mich zur Wahl gestellt.
Was motiviert Sie besonders?
Ich finde es toll, dass man über die erworbenen Anteile auch Miteigentümer der Genossenschaft ist. Das führt zu einem viel stärkeren Zugehörigkeitsgefühl als bei einer Mietwohnung auf dem freien Markt. Was mich am meisten motiviert, ist die Sinnhaftigkeit des Vertreteramts. Es bietet die Möglichkeit, wirklich etwas zu bewegen und positiv auf unsere Gemeinschaft einzuwirken.
Können Sie uns mehr darüber erzählen, wie Sie als Vertreter etwas bewegen möchten?
Für mich ist es entscheidend, dass ich durch meine Arbeit aktiv in der Genossenschaft Einfluss nehmen kann. Ich möchte nicht nur zusehen, sondern tatsächlich Dinge verändern. Mein persönliches Herzensthema ist Nachhaltigkeit. In dem Bereich können wir als Genossenschaft ganz sicher Verbesserungen erreichen – mit begrünten Dachflächen oder Balkonkraftwerken zum Beispiel. Die Gründung einer Energiegenossenschaft fände ich auch sehr spannend. Da wäre ich sofort im Planungskreis mit dabei.
Das Thema neuer, gemeinschaftlicher Wohnformen finde ich auch sehr spannend! Das passt ja auch perfekt zum Genossenschaftsgedanken. Bei uns ist das einfach – meine Mutter wohnt relativ nah. Aber für einen Haushalt mit kleinen Kindern ist es doch ein Geschenk, wenn Nachbarn, die bereits in Rente sind, mal auf den Nachwuchs aufpassen könnten. Und im Gegenzug könnte man für die das Treppenhaus putzen oder den Einkauf übernehmen.
Wie lässt sich Ihr Engagement mit Ihren familiären und beruflichen Verpflichtungen vereinbaren?
Die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Engagement ist für mich zentral. Ich habe eine Frau und zwei Kinder, in meiner Freizeit singe ich im Chor und auch beruflich bin ich stark eingebunden. Doch die Genossenschaftsarbeit bietet flexible Möglichkeiten mich einzubringen. Mit guter Planung lässt sich das alles unter einen Hut bringen. Und das ganze Konstrukt der Genossenschaft funktioniert nun mal nur, wenn die Mitglieder sich engagieren.
Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Freude in Ihrem neuen Amt!