Mobile Quartiere
Aufladen, Ausleihen, Abstellen oder Abholen: In unseren Nachbarschaften
gibt es zahlreiche Angebote rund um die Themen Verkehr und Logistik
Daniel Bauer sorgt als Technischer Projektleiter
für unsere Ladeinfrastruktur
Das Projektteam „Mobility & Sharing“ ist abteilungsübergreifend besetzt.
Elektrofahrzeuge, Leihfahrräder und Carsharing-Autos sind inzwischen aus dem Stadtverkehr nicht mehr wegzudenken. Als zentraler Baustein für den Klimaschutz soll die Verkehrswende auch in Hamburg dazu beitragen, dass wir in Zukunft nachhaltiger und mit weniger Emissionen unterwegs sind. In unseren Quartieren ist diese Entwicklung längst angekommen. Der Bedarf an Ladestationen für Elektroautos steigt ebenso wie der Wunsch, Fahrräder gut unterzubringen oder etwa Lastenräder auszuleihen.
Doch weil die Anforderungen in den Quartieren ausgesprochen unterschiedlich sind, ist es wichtig, die jeweils passende Lösung zu finden. Deshalb haben wir das System „Mobility & Sharing“ entwickelt. Aus einem Baukasten mit verschiedenen Komponenten können die Quartiere individuell und bedarfsgerecht ausgestattet werden – mit allem, was für Elektromobilität und Fahrradverkehr, aber auch für Carsharing und anderen Angebote zur gemeinschaftlichen Nutzung benötigt wird.
Ladestationen für Elektroautos
Energie tanken: Wallboxen erlauben das Laden auf dem eigenen Stellplatz
Gemeinsam mit den Hamburger Energiewerken als unser Kooperationspartner arbeiten wir am schrittweisen Ausbau der Ladeinfrastruktur in unseren Quartieren. An den bereits in Betrieb genommenen Stationen haben unsere Mitglieder die Möglichkeit, ihr Fahrzeug zu einem deutlich günstigeren Strompreis zu laden, als an den öffentlichen Ladesäulen. Der Ausbauplan sieht vor, zuerst Ladepunkte in sämtlichen Tiefgaragen unserer Wohnanlagen zu installieren. Rund ein Drittel der Garagen wurde bereits entsprechend ausgebaut. Im nächsten Schritt folgen dann die oberirdischen Stellplatzanlagen und Carports.
Bis zur flächendeckenden Ausrüstung aller Quartiere wird es allerdings noch dauern.
„Wir bauen die Lademöglichkeiten in unserem Bestand mit der größtmöglichen Geschwindigkeit aus,“ erklärt Daniel Bauer, Technischer Projektleiter für die Ladeinfrastruktur, „doch Personalmangel bei den ausführenden Firmen und immer wiederkehrende Lieferschwierigkeiten sorgen leider dafür, dass dieser Prozess länger dauert, als wir es uns wünschen.“
Individuelle Eigenlösungen der Mitglieder sind beim Ausbau der Ladekapazitäten allerdings keine Option, auch wenn es häufiger Anfragen dazu gibt. Schon allein aus Haftungsgründen ist es notwendig, dass sämtliche Anlagen technisch einwandfrei und sicher von Fachfirmen installiert und regelmäßig gewartet werden.
Mitglieder, die ein Elektrofahrzeug besitzen, erhalten Vorrang bei der Vergabe von Stellplätzen, die mit einer Lademöglichkeit ausgestattet sind. Nadine Baumann ist Ansprechpartnerin für die Vermietung und sorgt für einen reibungslosen Ablauf:
„Bei Bedarf organisieren wir auch einen Stellplatzwechsel oder kündigen bestehende Nutzungsverträge zugunsten eines Platzes mit Ladestation.“
In bereits vorgerüsteten Stellplatzanlagen ist die Installation einer Wallbox in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen möglich. Bei allen anderen ist mit Wartezeiten von etwa einem Jahr zu rechnen.
Carsharing im Quartier
Carsharing vor der Haustür: mit der Cambio Station am Binnenfeldredder.
Für alle, die nur gelegentlich mit dem Rad oder Auto fahren, sind gemeinschaftlich genutzte Fahrzeuge eine gute Option. Fahrräder etwa können in einigen Quartieren zum Beispiel über StadtRad ausgeliehen werden. Auch für das Carsharing sind einige Anbieter am Start. Für die meisten gilt das „Free Float“-System, die Autos können innerhalb des gesamten Geschäftsgebietet des Unternehmens abgestellt werden.
Doch nicht bei allen gehören sämtliche Quartiere der Bergedorf-Bille zu diesen Gebieten. Das kann zu langen Wegen zum Leihauto führen oder eben dazu, dass der Wagen nicht vor der eigenen Haustür stehenbleiben kann. Der Anbieter Cambio arbeitet hingegen stationsbasiert, das Abstellen der Fahrzeuge ist nur an festgelegten Standorten möglich. Mit diesem Unternehmen läuft bereits eine Kooperation. „Cambio ist in der Wohnungswirtschaft etabliert und auch wir haben in der Zusammenarbeit gute Erfahrungen gemacht, wollen diese gern ausbauen“, erklärt Rashid Jamal vom Mieter-Service. Die erste Cambio-Station ist am Binnenfeldredder eingerichtet worden. Je nach Bedarf in den Quartieren sollen weitere hinzukommen.
KEINE BRANDGEFAHR!
Untersuchungen des ADAC sowie Gutachten der Feuerwehr zeigen deutlich, dass von Ladestationen und Elektroautos keine erhöhte Brandgefahr ausgeht. Tatsächlich brennen die Fahrzeuge nicht häufiger als Autos mit Verbrennungsmotoren. Bei den Feuerwehren gibt es inzwischen zudem spezielle Löschmethoden, die extra für Akkubrände entwickelt wurden. Sollte es dennoch zu einem Feuer kommen, sind die damit verbundene Schäden am Genossenschaftseigentum durch die Gebäudehaftpflichtversicherung der Bergedorf-Bille abgesichert.
IHRE LADESTATION
Haben Sie Interesse an einem Stellplatz mit Lademöglichkeit für Ihr Elektroauto?
Mit unserem Online-Formular können Sie sich unkompliziert vormerken lassen.
Bitte informieren Sie uns auch, wenn Sie uns bereits eine Anfrage gesendet haben, inzwischen aber kein Interesse mehr an einer Ladestation besteht. Für unsere Planungen ist es wichtig, den jeweils aktuellen Bedarf zu kennen.
Neue Häuser für Zweiräder
Sicheres Zuhause: Für Zweiräder stehen die neuen Häuser zur Verfügung.
Für die Unterbringung von Rädern, kommen zukünftig neue Fahrradhäuser zum Einsatz. Diese verbrauchen weniger Fläche in den Anlagen und werden die an einigen Standorten vorhandenen Fahrradboxen ablösen. In den aus Stahl und Holz konstruierten Modulen können bis zu acht Fahrräder abgestellt und an die Fahrradbügel im Innenraum angeschlossen werden. Große Schiebetüren erleichtern das Einstellen und Herausnehmen der Räder, die Innenbeleuchtung sorgt für einen guten Überblick. Bei Bedarf eignen sich die Module auch für Lastenräder, Scooter, Roller oder Motorräder.
Dennis Stevanovic koordiniert sämtliche Bauprojekte der Außenanlagen und hat auch den Fahrplan für den Aufbau der Fahrradhäuser im Blick: „Je nach Anforderungen in den Quartieren statten wir unsere Wohnanlagen schrittweise aus.
Die ersten neun Fahrradhäuser mit insgesamt 72 Stellplätzen sind bereits errichtet. Im Brüdtweg, Habermannstraße/Goerdelerstraße und Haferblöcken werden die nächsten Häuser fertig.“ Um das eigene Rad in einem der neuen Fahrradhäuser unterzustellen und einen Schlüssel zu erhalten, muss ein Stellplatz gemietet werden. Ein Einzelplatz kostet monatlich 10 Euro, für einen Doppelplatz – z. B. für ein Lastenrad – sind es 20 Euro
Packstationen für kurze Wege
Immer erreichbar: DHL-Stationen in den Nachbarschaften sorgen für kurze Wege.
Auch das gehört zu „Mobility & Sharing“: Eine Lösung für das Ärgernis nicht zugestellter Pakete, die erst am nächsten Tag in einer Filiale oder Sammelstation abgeholt werden können. Verhindern lässt sich das mit einer rund um die Uhr geöffneten Packstation in der Nachbarschaft.
Um das für unsere Mitglieder zu ermöglichen, hat sich Christian Floeter aus der Bewirtschaftung auf dem Markt umgesehen: „Ein Vergleich der Anbieter zeigt, dass DHL nicht nur die meisten Pakete in unsere Nachbarschaften liefert, sondern zudem eine Packstationslösung bietet, die tatsächlich in all unseren Quartieren eingesetzt werden kann.“
Fünf solcher DHL-Stationen wurden bereits aufgestellt, die sich durch den Einsatz von Photovoltaik auf den Dächern emissionsarm/emissionsfrei betreiben lassen. Weitere sind in der Planung: „Gemeinsam mit DHL prüfen wir anhand des aktuellen Paketaufkommens und der Lage, welche Standorte für das Aufstellen weiterer Packstationen geeignet sind“.