Vom Gojenberg geht
der Blick in die Sterne
Die Hamburger Sternwarte ist seit mehr als 100 Jahren in Bergedorf beheimatet. Sie hat zwei Weltkriege fast unbeschadet überstanden. Selbst ein Spaziergang über das parkartige Gelände ist etwas Besonderes.
1-m-Spiegelteleskop der Hamburger Sternwarte.
Das Hauptgebäude ähnelt einer Jugendstil-Villa.
Die markanten Kuppelgebäude beherbergen die Teleskope der Hamburger Sternwarte.
Der Ursprung der Hamburger Sternwarte liegt am Millerntor. Dort wurde bereits 1825 von J. G. Repsold ein privates Institut gegründet. Doch irgendwann war es dort zu hell und zu dreckig, es gab zu viele Erschütterungen mitten in der Stadt, um in Ruhe die Sterne beobachten zu können. So zog die mittlerweile zum Staatsinstitut umgewandelte Sternwarte nach Bergedorf auf den Gojenberg um, wo sie 1912 nach sechsjähriger Bauzeit eingeweiht wurde. Zu der Zeit war die Anlage weltweit die modernste ihrer Art.
Die gesamte Anlage ist trotz zweier Weltkriege fast vollständig im Originalzustand erhalten geblieben. Heute ist die Hamburger Sternwarte eine von der Universität Hamburg betriebene historische Forschungssternwarte und Teil des Fachbereichs Physik. Auch wenn mit der Zeit neue astronomische Instrumentarien und Teleskope hinzukamen, stammt ein Großteil noch aus der Gründerzeit. In dem herrschaftlichen Haupthaus, das den Eindruck einer Jugendstil-Villa vermittelt, ist auch eine schmuckvolle Bibliothek untergebracht. Ihr Gesamtbestand umfasst etwa 70.000 Bände. Daneben sind auf dem parkartigen Gelände auch die prägnanten kuppelförmigen Gebäude zu finden, die verschiedene Teleskope und den großen Refraktor beherbergen.
Er stammt aus dem Jahr 1911, gehört zu den größten Linsenteleskopen Deutschlands und ist ein wichtiges Zeugnis der Wissenschaftsgeschichte.Die Gebäude und Instrumente können bei Führungen besichtigt werden. Das Gelände ist täglich für die Öffentlichkeit frei zugänglich.Alle Gebäude der Sternwarte sind denkmalgeschützt und es gibt Bestrebungen, sie auf die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO setzen zu lassen. Auf dem Gelände befindet sich das Café Stellar, das von April bis September geöffnet ist.
INFO
Hamburger Sternwarte,
Gojenbergsweg 112,
E-Mail: sternwarte@uni-hamburg.de;
Internet: www.physik.uni-hamburg.de
Öffentliche Führungen gibt es jeden Sonntag um 14 Uhr. Treffpunkt am Sonnanbau in der Mitte des Campus. Die Teilnahme kostet 10 Euro, ermäßigt 7,50 Euro.